Keine Angst, wir klinken uns hier nicht in den Bundestagswahlkampf ein und wir verschonen Sie auch mit „koalitionsabhängigen“ Kapitalmarktprognosen und Was-wäre-wenn-Analysen zum Zins. In unserem Triell stehen verschiedene „Ausgestaltungsformen“ Ihres Treasury zur Wahl. Wie hätten sie denn gerne Ihre GuV? Rot, Grün oder doch lieber Schwarz. Mischformen erlaubt…. Seien Sie gespannt!
Ich will niemandem zu nahetreten, aber beim Verfolgen des ganzen Wahlkampfkinos wird klar, der Handlungsdruck in Sachen Klimawandel scheint plötzlich immens. Die Parteien haben, das Thema für sich entdeckt. Das Thema wird so schnell nicht wieder verschwinden. Schade das das Thema, vor ein paar Jahren kaum interessierte.
Es ist so lange zu früh bis es zu spät ist….passt auch bei Banken
By the Way: Im Bericht des Club of Rome „Grenzen des Wachstums“ von 1972 sind Ursachen und Auswirkungen des fortschreitenden Klimawandels nebst Handlungsbedarfen einwandfrei beschrieben. Ungünstig, dabei ist, dass die Schrift auf 1972 datiert, aber da waren die Risiken ja noch „in weiter Ferne“ und wenig spürbar.
Irgendwie passt mein Lieblingszitat: Es ist so lange zu früh, bis es zu spät ist, hier einwandfrei. Damit hätten wir dann auch die Brücke zum Banking und Treasury geschlagen.
Die Wette gegen die EZB?
Die Zeiten sind schwierig, Wir wissen alle; die EZB ertränkt allerspätestens seit der dem Schuldenschnitt von Griechenland sämtlich aufkommende Krisen mit Liquidität.
Mit Negativzins, zahlreichen Kaufprogrammen, Forward-Guidance, Sicherheitenausweitungen, asymmetrische Inflationsziele, GuV-Geschenke, Tiering, TLTROs, Aufweichung Kapitalschlüssel … Woow die EZB hat scheinbar ein Vision.
Wer hatte sich das träumen lassen, aber die Lehman-Krise zeigte was die EZB kann; Whatever it takes – zu was die EZB bereit ist; und Covid hat bewiesen, dass immer noch viel mehr geht und das Arsenal der Notenbanken unerschöpflich erscheint. Learning: „Never fight the Centralbank“.
Umso interessanter ist, dass zahlreiche Häuser bis heute noch faktisch gegen die EZB „wetten“.
Bitte keine italienischen, portugiesischen und spanischen Staatsanleihen – die Angst vor dem Schuldenschnitt ist immer noch groß. Leider ist die Wette seit 2012 nicht aufgegangen. Möglicherweise liegt der Grund an der „Treasury-Koalition“.
Willkommen im „Triell“ – Rot, Grün oder Schwarze (GuV)-Orientierung
Geniessen Sie gerne unsere Treasury-Triell und entscheiden Sie ob Sie eher ein rotes, schwarzes oder grünes Treasury präferieren. Die Farben sollen im Übrigen die Tendenz der GuV-/ Ertragsentwicklung der Bank reflektieren und haben selbstverständlich mit der Politik nichts zu tun.
Der Fokus der Treasury liegt klar auf der Erwirtschaftung von Erträgen. Der Ertrag von heute ist ja immerhin das Eigenkapital von morgen – und wenn das Kundengeschäft schon geringe Deckungsbeiträge erwirtschaftet, muss das für Wachstum notwendige EK im Endeffekt durch Treasury erwirtschaftet werden.
Das ertragsorientierte Treasury – Schwarze (GuV)Orientierung
Klar wir wissen alle: Letztendlich ist Ertrag das schwächste Argument! Heißt: Nur über die werbewirksame Botschaft „Treasury“ ist Ertragslieferant machen Sie auch hier keinen Stich bei Vorstand oder Aufsichtsrat. Wer will das schon?
Lob für Mehrerträge gibt es nur selten, hingegen Prügel für GuV-Volatilität oder gar Verluste gibt’s dafür recht schnell.
Trotzdem lohnt sich ein „Ertragsfokus im Treasury“.
Die Sünden der Vergangenheit müssen beseitigt werden….
So ist – und dafür garantiere ich – der Innovationsgrad in einem auf GuV und Barwert fokussiertem Treasury regelmäßig hoch. Im Übrigen mit deutlich positiven Auswirkungen auf die Entscheidungs- & Umsetzungsfähigkeit. Zumindest sind dies meine Learnings aus 25 Jahren Treasury, Gesamtbanksteuerung und Interimsmanagement.
Auch die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter, die Leistungsfähigkeit und die Krisenresistenz erinnert an Hochleitungsteams und tut der Bank insgesamt sehr gut. Quasi: Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe!
By the Way: Ertragfolus bedeutet mitnichten „Verkappte Investmentbank“ im Raiffeisen- oder Sparkassenmäntelchen. Es geht darum: Die verfügbaren Risikobudgets und Chancen systematisch so zu bewirtschaften, dass Sie zum jeweiligen Geschäftsmodell passen, die Erträge „auskömmlich“ und die Risiken zu jedem Zeitpunkt beherrschbar sind. Immer mit dem Fokus auf Geschäftsmodell und Sicherung der Vertriebsmarge.
Treasury ist kein Selbtszweck und schon gar keine Investmentbank
Es geht also nicht darum, das Eigengeschäftsportfolio aufzublähen, das Handelsbuch hochzufahren oder sich gar auf risikoreiche, illiquide oder gar komplexe Assetklassen zu fokussieren.
Es geht um die passgenaue Asset-Allokation, eine geeignete Steuerung und die fokussierte Risikoübernahme. Systematisch abgeleitet und mit hoher Transparenz. Es geht um die andauernde Weiterentwicklung des Instrumentenkastens hinsichtlich Produkte und Steuerungsmethodik. Z.B. auch um Reduzierung der Fundingkosten, intelligente Steuerung der Optionalitäten im Kundengeschäft, Abschwächung des Nullzinsfloors auf der Einlagenseite oder Entwicklung neuer Vertiebsprodukte. In der Regel ein hoher Werthebel: Versprochen
Das GuV-Schwarze Treasury verfügt über ausreichende Ressourcen (im Optimum quasi mehr als 1 Mitarbeiter), denkt und agiert integriert.
Ein solches Treasury hat auch den Mut sich den integrierten Themen zu widmen und den Vorstand ein wenig zu „fordern“ . Nicht immer angenehm, aber gut fürs Unternehmen.
Wie Sie das anstellen? Schauen Sie mal hier….
Das residuale Treasury – Rote (GuV)-Orientierung
Im Vergleich zum GuV-schwarzen Treasury erscheint des GuV-Rote-Treasury eher gehemmt und (re)agiert deutlich unter seinen Möglichkeiten. Eine derartige Treasury (oder eine solche Organisationseinheit) fokussiert sich auf die wirklich notwendigen erfahrungsgemäß eher operativen Aufgaben. (Quasi Aufgaben- vs. Resultats Orientierung!) z.B. Monatliche Anpassung Zinsbuchcashflow, LCR-Steuerung, Liquidisposition, Prolongation Wertpapierfälligkeiten, Execution, etc. Das Treasury erinnert so ein wenig an „den letzten beissen die Hunde“ Treasury. – Irgendjemand muss sich ja drum kümmern.
Fussbalspielen ja – Tore wenn es sicht ergibt!
Der eigentliche Treasury-Fokus „Unterstützung Geschäftsmodell, Sicherung der Vertriebsmargen, Professionelle Steuerung und Bewirtschaftung, Weiterentwicklung und Innovationstreiber oder auch Ertragslieferant fehlt bzw. kann infolge begrenzter Ressourcen oder ungünstiger Rahmenbedingungen gar nicht erfolgen.
Kühn oder gar forsch formuliert, könnte das Motto lauten: Nichts verlieren, anstatt Geld verdienen. Man könnte es auch so beschreiben. Fussballspielen ja, Tore schiessen, wenn sich etwas ergibt. Ob das die Zukunft ist müssen Sie für sich entscheiden.
Inder Regel treffe ich derartige „Treasury-Einheiten“ in kleinen Häusern oder sehr gremiendominierten Instituten. In diesem Kontext gilt oftmals: Die Steuerung übernimmt in der Regel das Treasury-Komitee, ALKO, AP-Ausschuss, oder das (Risiko)Controlling. etc.
Die in der Regel turnusgemäßen und prall gefüllten Gremiensitzungen bieten in einem Haus mit schwach ausgeprägter Treasury-Rolle kaum einen GuV-relevanten Mehrwert. Zu breites Themenspektrum, Regulatorische Deep-Dives und der Fokus auf regulatorische Hygiene und Risiken. Die Rolle des Treasury(Kümmerers) wird dann regelmäßig auf das Vortragen von Marktinformationen (ohne eigentlichen Mehrwert) reduziert. Bund-Future, Aktien, Spreads – wenn interessiert das?
Ertragswille vs. Zocken?
Zu dem scheint der Ertragsfokus – bzw. der unbedingte Ertragswille (Nein es geht nicht um Zocken, es geht um ein angemessenes und notweniges Ertragsziel) regelmäßig stark eingeschränkt.
Auffällig ist, dass in derartigen Ausgestaltungsformen nach meinen Erfahrungen oftmals und tendenziell eher Gründe und Widerstände beschrieben werden. Lösungswege werden kaum thematisiert.
Woran das liegt: Na ja, Ertrag ist halt das schwächste Argument. Nichts anbrennen lassen ist ausreichend.
Zunächst sei gesagt: Ich bin überzeugt, dass sich niemand „bewusst“ – sei es Vorstand oder Mitarbeiter – für diese eine „GuV-Rote-Treasury“ Ausprägung entscheidet.
Nach meinen langjährigen und immer noch täglichen Erfahrungen als Bank-Treasurer, Interimsmanager & Sparringspartner für Bankvorstände in zahlreichen Banken ist ein Guv-Rot geprägtes Treasury Resultat eines langen schleichenden Prozesses.
Wie gelingt der „Qualitative Turnaraund“ im Treasury?
Klar, der Vorstand hat immer Schuld, der muss halt eine schlagkräftige Treasury aufbauen, ein paar Bloomberg-Terminals zu 30.000 USD p.a. spendieren und ordentlich Risikobudget bereitstellen und fertig ist die Laube. Spaß beiseite: So einfach ist es auch nicht.
Ich kenne zahlreiche „Treasury-Einheiten“, die nur aus 1-2 Personen bestehen, über kein Bloomberg-Terminal verfügen und trotzdem einen wertvollen Beitrag in die integrierte Gesamtbank (auch im Sinne der GuV) leisten.
Die Treasury Offensive….
Zunächst geht es darum einen „Kümmerer“ (quasi dem Treasurer mal egal wie Sie diesen bezeichnen) zu haben. Darauf aufbauend wäre die „Funktion“ dann auch mit einem ernsthaften und ausreichenden Zeitbudget auszustatten.
Der Wertpapierberater der Treasury bzw. Wertpapierkäufe „nebenbei“ erledigt, ist -Pardon- absolut nicht mehr zeitgemäß. (Würden Sie sich von einem Orthopäden am Herz operieren lassen, oder hatten Sie gerne doch eher einen halbwegs erfahrenen Herzchirurgen ).
Natürlich müssen Sie Ihrem Kümmerer voll vertrauen! A) Dass er weder Ihre Bank verzockt, B) dass er die Zusammenhänge versteht, C) integriert denkt, E) und Lösungen i.S. der Steuerung entwickelt. E) In schwierigen Zeiten soll er Sie „beschützen“, F) wenn’s Brei regnet bitte den Löffel raushalten.
Und selbstverständlich soll Ihr „Treasurer“ über die notwendigen Fachskills, einen breiten Erfahrungsschatz und der notwendigen Passion oder zumindest über das Potential verfügen. Darüber hinaus wären auch Mut zur pro aktive Diskussion von kritischen Themen wünschenswert. So eine Art Sparringspartner.
Sie wollen das eher nicht? Damit entscheiden Sie sich dann wohl automatisch für ein eher rot dominiertes Treasury, welches hinter seinen GuV-Möglichkeiten zurückbleibt und die Werthebel der Steuerung und Bewirtschaftung unterproportional nutzt, Risiken tendenziell vermeidet, Innovationen eher aufschiebt und erfahrungsgemäß tatsächlich auch frustriert ist.
Aus meinen zahlreichen 1:1 Fach Coachings mit Bankvorständen und Interimseinsätzen höre ich immer wieder das Argument, des deutlich zurückgehenden Eigengeschäft, welches ein „Treasury“ überflüssig oder unrentabel macht.
No Eigengeschäft – no Treasury-Bedarf?
Die Argumentation springt zu kurz. Ohne das Eigengeschäft wird es in der Bank kaum gehen. Liqui-Puffer, Bilanzstrukturmanagement, Einlagenbewirtschaftung, Reserven-Management, Zinsbuchsteuerung, Refinanzierungsplanung, Asset-Allokation auf Gesamtbank Niveau, etc. Gerade vor dem Hintergrund immer illiquider werdender Bilanzteile infolge eines starken Kundenkreditgeschäfts, bietet das Eigengeschäft Werthebel und Handlungsflexibilität. Darauf würde ich nicht verzichten. Der Werthebel einer Treasury in quantitativer und qualitativer Hinsicht ist enorm, believe me.
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Das Grüne Treasury
Nachhaltiges Treasury – the New generation (Grünes Treasury)
Klar, mit der GuV scheint das grün orientierte Treasury zunächst wenig zu tun zu haben. Fairerweise – und das sei zu Beginn gesagt- macht das Green-Treasury nur in der Koalition Schwarz/ Grün Sinn. Hintergrund sind die doch recht hohen Komplexitätsgrade bei der Bewirtschaftung.
Zunächst, es geht nicht nur um „Grün“ sondern um Nachhaltigkeit im Sinne der ESG-Kriterien. Insgesamt heißt nachhaltiges Investment, dass die investierten Gelder letztendlich so angelegt werden, dass die Investitionen die heutigen Bedürfnisse befriedigen ohne die Ressourcen der kommenden Generationen zu gefährden. Diese Definition von Nachhaltigkeit (Im Übrigen eine Defination aus 1987!).
Es geht hierbei ja nicht nur um ein paar grüne Pfandbriefe im Depot A oder ein paar Ausschlusskriterien für Bonds und Aktien hinsichtlich Tabak, Spiritus, Kohle, Streubomben und irgendwelche kontroversen Finanzierungen. Nein, es geht Im Schwerpunkt um Beherrschung und Reduzierung von Risiken (Nachaltigkeitsrisiken aber auch Marktpreis- und auch Adressrisiken).
Klar, zahlreiuche Häsuer starten im Eigengeschäftsportfolio – am besten noch im Fonds- mit diversen „Nachhaltigkeitsfiltern“, ein Anfang aber halt nur das. Bleiben wir einmal bei den Green-Bonds:
Wenngleich bei Green-Bonds der Kupon gegenüber den anderen Pendants etwas niedriger ausfallen dürfte, können sich speziell bei nachhaltig ausgeprägten Kapitalinstrumente bessere Performancekennzahlen ergeben. Die beiden Bunds 2031 zeigen dies ganz hervorragend. Auch der Kapitalmarktzugang kann verbessert werden. And Belive me, das Thema wird nie mehr verschwinden.
Im Fokus stehen also auch Verbesserung von Performance und Erträgen. Und es natürlich auch um die Weiterentwicklung des Instrumentenkastens zur Steuerung und Refinanzierung.
Ich wette die EZB wird neue, sehr ertragreiche Refinanzierungsformen zur Berücksichtigung des Klimawandels vorlegen.
Mein Tipp: Eine schwarz grün orientierte Treasury bietet einen großen Werthebel und kommt mit den Herausforderungen zurecht. Die Wege dahin zeige ich Ihnen gerne: Beginnen Sie jetzt….
Bleiben Sie Erfolgreich. LG Dennis Ihr Dennis Baach