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Blog 44 | #2020 Treasury – Make your Treasury great again

Der Startschuss ist gefallen, in weniger als einem Jahr wählt Amerika wieder ihren Präsidenten. Ob ein Machtwechsel im Weißen Haus bevorsteht wissen die Götter. Aber klar scheint wohl: Trump ist fest entschlossen das Spiel für sich zu entscheiden. In der Nacht zum 04.11.2020 werden wir schlauer sein. Nicht nur in der (Neben)Sache Trump, auch in unserem Hauptfokus Gesamtbank! Hier stehen ZÜB, Risiko, Marktumfeld, Geschäftsmodell und deren Steuerung im Fokus. Was müssen Sie eigentlich HEUTE tun damit sich der Erfolg Ende 2020 einstellt? Keine Ideen? Wir schon…

Wenn gleich wir nicht wissen ob Trump, Biden, Bloomberg oder wer auch immer der nächste Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika sein wird, bleibt oder wird der Wahlkampf spannend, „faky“ und möglicherweise auch schmutzig. Logisch, ist ja auch kein Kindergeburtstag. Wo wir nun bei Treasury und Gesamtbanksteuerung angekommen wären.

ZÜB und Zuführung Risikovorsoerge – besser wird´s nicht

Auch hier werden wir in einem Jahr deutlich schlauer sein, was 2020 gebracht hat. Schlauer hinsichtlich der Lagard´schen Geldpolitik, der Zins-und ZÜB-Entwicklung in Ihren Hause, Konjunktursentiment, Kreditrisikovorsorge, Ertragsentwicklung und, und, und…

Emotionslos betrachtet wissen wir ja heute schon, dass die nächsten 300 Tage vorsichtig ausgerückt nicht unbedingt der Selbstläufer sein werden. Ich wiederhole mich: Ablaufende (Hochzins)Bestände, Vorfälligkeiten, unrentable oder zumindest ungünstige Zins- und Credit-Spreadniveau, konjunkturelle Unsicherheiten, anziehende Kreditrisikovorsorge bei abschmelzenden Reserven und ein u.U. nicht zeitgemäßer Instrumentenkasten für Steuerung und Bewirtschaftung im ALM.

Konkreter „Action-Plan“ für 2020?

Wohl wissentlich, dass Ihnen die Themen längst bekannt sind, stellt sich die Frage nach dem konkreten und sehr verbindlichen „Action-Plan“ für die nächsten 300 Tage um das Ziel zu erreichen oder zumindest die Zielerreichung so positiv wie möglich zu beeinflussen. Quasi “Durchwurschteln“ vs. “systematischer Abarbeitung der Themenstellungen“.

Womöglich Sie können das ganze „Phrasengedresche“ um Zielerreichung und „nochmals eine Schippe drauflegen“ schon lange nicht mehr hören. Verständlich, aber halt keine Option. Die Zeiten sind mal wie Sie sind, und das Geschäftsmodell geht Ihnen langsam flöten!

 

Beherrschen, bewirtschaften, Erträge generieren… klassisches Treasury?

Salopp gesagt ist das Geschäftsmodell sicherlich auch Ihrer Bank, der aktive Einkauf bankbetrieblicher Risiken – Liquiditätszusagen, Festzinsbindungen, Sonderkündigungen, Adressrisiken, etc.). Durch die professionelle Steuerung oder meinetwegen auch „Veredelung“ der Risiken generieren Sie Ihre Erträge. Salopp formuliert gilt:

“Ertrag ist dass was man bekommt, wenn man das Spiel beherrscht“. Stellt sich die Frage warum gerade zahlreiche Häuser ein Ertragsproblem haben. O.K, das klingt offensiv, aber das Sind Sie von mir ja gewohnt 🙂

 

Spiel beherrschen heißt in diesem Kontext, beherrsche die Risiken zu jedem Zeitpunkt. Kernbotschaft ist also die Steuerung und Bewirtschaftung der ALM-Risiken mit Kapitalmarktinstrumenten. Quasi klassisches Treasury.

Ich selbst war seit Ende der Sommerferien für zahlreiche Key-Notes, Praxisworkshops und Webinare zum Thema Lösungen in Treasury und Gesamtbanksteuerung im aktuellen Umfeld ziemlich unterwegs. Die Fragen sind regelmäßig:

Wie mit dem aktuellen Umfeld umgehen? Welche Handlungsmöglichkeiten zur Ertragsstabilisierung bestehen? Und wie die Organisation, Treasury und Mindset in Bewegung bringen? Das Ganze vor dem Hintergrund Kosten- & Ertragsdruck, Ressourcenengpässe und nie endenden regulatorischen Diskussion.

One-Man-Show Treasury …

Zahlreiche Wortmeldungen und Diskussionen gingen in die Richtung: Kleine Häuser können Sich keine Treasury-Einheit leisten. Außerdem stehen Instrumente wie Zinsswaps, Repos oder gar CDS, Caps, Floors und Terminverkäufe in Anleihen gar nicht zur Verfügung? Und selbst wenn man wollte: Wie soll man denn eine schlagkräftige Einheit kurzfristig aufbauen? Und warum muss es ein Treasury sein, das kann doch auch Risiko-Controlling? …

Die Fragen sind O.K. und am Ende des Weges sind diese zu lösen. Irgendjemand muss sich halt um die systematische Steuerung UND die Bewirtschaftung der Risiken wie auch der Ertragsgenerierung kümmern. Risk-Control scheidet hier aus – die sollen die Risiken messen, quantifizieren und überwachen. Ein früherer Vorstand von mir nannte dies treffend: “Klare Verantwortung für Ergebnis und Risiko“.

Make Treasury great again!

Gesetzt dem Falle Sie kaufen mir ab, dass Sie eine Einheit brauchen die Sie dem Thema der Steuerung, Risiko-Bewirtschaftung, Instrumentenkasten und Ertragsgenerierung wie auch Innovatoren und Treiber-Rolle annimmt, stellt sich die Frage nach dem WIE beginnen.

Schrittweise und dauerhaft… Zerlegen Sie die Bank

Beginnen Sie einfach mit der „Zerlegung“ Ihres (typischerweise Treasury nahen) Eigengeschäfts in Funktionsportfolien. Clustern Sie doch einfach die Bestände in LCR-Puffer, weiterer Liqui-Puffer, Zinsbuch, Kreditersatzgeschäft, Eigenmittelportfolio, und sonstiges.

Am Ende dieser Transparenz-Übung identifizieren Sie und „schneiden“ quasi die Profit- und Cost-Center Ihres Eigengeschäftsbuches und können Ableitungen zum aktuellen Ertragsbeitrag, Ertragspotential und Risikoverbrauch gut abschätzen.

Deep-Dive in Zinsbuch und Bestand

Zerlegen Sie in einem 2. Schritt die Portfolien mit einem solchen Tiefgang, dass Sie Ihr Portfolio, die Risiken, die Ertragschancen „auswendig“ kennen. (PV01, Reserven, Risikotreiber, Abläufe, ZÄR, Kurvenposition, Repo-Fähigkeit, RWA´s, Rating, Ausfallwahrscheinlichkeit, … ! Ich verspreche Ihnen – Sie werden Erkenntnisse bis zum „Kopfschmerz“ haben. Danach stellt sich ein Gefühl der Kontrolle und Beherrschung ein.

Garantiert werden sich nach dieser Übung Handlungsoptionen zur Risiko- und Ertragsoptimierung nicht nur herausschälen sondern „aufdrängen“.

Im Übrigen mache ich diese „Übung“ regelmäßig mit zahlreichen Mandanten und Kunden. Sind Sie erst einmal soweit, erkennen Sie umgehend welchen Instrumentenkasten Sie zur angemessenen, risikobeherrschenden und ertragreichen Bewirtschaftung des Eigengeschäftsportfolios benötigen. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt, Der Werthebel ist hier verdammt hoch, Immerhin repräsentiert das Eigengeschäftsportfolio einer Bank, das residual des GesamtbankCash-Flows.

Transparenz erlaubt Steuerung, Steuerung ermöglicht Bewirtschaftung

Keine Raketen-Wissenschaft aber doch so war: Transparenz erlaubt Steuerung und fokussierte Bewirtschaftung. Bewirtschaftung führt zu Erträgen. Erträge von heute ist das Eigenkapital von morgen. Das Eigenkapital von morgen ist der Handlungsspielraum von Übermorgen.

Verdammt gute Gründe sich eine professionelle Treasury-Einheit aufzubauen. Keine Angst es geht nicht um ein Händler-Team das Investmentbank „spielt“ und sich selbst verwirklicht! Es geht einzig und allein darum, die über das Geschäftsmodell hereingenommen bankbetrieblichen Risiken zu beherrschen und adäquat mit den richtigen Instrumenten über eine Einheit, die dafür auch die Verantwortung übernimmt zu bewirtschaften. Denken Sie immer daran:

Ertrag ist das was man bekommt, wenn man das Spiel beherrscht …

Bleiben Sie erfolgreich!

Ihr Dennis Bach

Geschäftsführer derivatexx GmbH

 

 

 

 

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