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Blog 34 | Himbeereis und Kalter Kaffee – Erfrischung für Ihr Bankbuch?

Nach der Özil-Affäre und dem US-Handelsstreit hat Deutschland endlich wieder ein neues Thema: Die Hitzewelle und ein Ende ist nicht in Sicht. Im Laufe der Woche soll gar die 40 Grad-Marke fallen. Hier hilft nur noch Himbeereis & Eiskaffee, die der Chef ruhig mal ausgeben könnte. Apropos kalter Kaffee: Studiert man die Ertragszahlen-Berichtswelle der Verbände von Genossen, Sparkassen oder Bundesbank scheinen das Niedrigzinsumfeld und die Zinsüberschuss-Diskussionen mittlerweile genau das zu sein: Nämlich Kalter Kaffee! Aber möglicherweise nur auf den ersten Blick! Seien sie gespannt, Wie SIE und Ihr Gesamtzinsbuch erfrischend durch den Sommer kommen lesen Sie hier…

Nur zur Klarstellung:  Mit kaltem Kaffee ist nicht etwa das neue Trendgetetränk mit Hipp-Garantie gemeint: Cold Brew Coffee, dem kalt angemachten Kaffee in zahlreichen Geschmackserlebnissen von Minze bis Guiness-Chia.

36 Grad Cesius, Nullzins – Let the BVR-Summer begin…

Nein, vielmehr scheinen sich die Verbände mit der schönen neuen Welt ohne Zins dafür mit umso mehr Provisionsgeschäft zu arrangieren. Es scheint gar so, als ein gewisses Maß an Sommerfestlaune herrscht. Zu den Details: Den BVR-Genossen gelang es in 2017 ihren Zinsüberschuss mit € 18,6 Mrd. minimal unter dem Vorjahr zu stabilisieren, während sich der Provisionsüberschuss dagegen außerordentlich kräftig um knapp 9,00% und sehr positiv entwickelte. Leicht nachvollziehbar, dass das Jahresergebnis bei weitgehend unveränderter Risikovorsorge deutlich ansteigen muss.

Ein Regenschauer macht noch keinen Herbst…

Wenngleich der (Gesamt)Sparkassensektor kein konsolidiertes Gesamtergebnis analog zum BVR veröffentlicht, wirft auch der Hessisch-Thüringische Sparkassenverband für seine 50 Sparkassen die Rechenmaschinen an und kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. Zwar ist der Zinsüberschuss dort bei genauerem Hinsehen etwas deutlicher unter Druck, wird aber auch hier massiv über prosperierende Provisionsüberschüsse in Verbindung mit reduzierten Verwaltungskosten überkompensiert. Wundervoll!

Grillparty im Südwesten…

Und der Verband im Südwesten lässt gar die Sektkorken knallen und verweist auf ein gleichermaßen starkes Kredit- und Einlagenwachstum im 1. Halbjahr 2018. Wirklich total aus dem Häuschen!

Auf der Meta-Ebene scheint zu gelten: Boomendes Kundengeschäft im Immobilienbereich und insbesondere im investitionsgetriebenen Gewerbekreditgeschäft. Und das Sahnehäubchen auf dem Himbeer-Eisbecher scheint aus der Vogelperspektive ein wieder erstarktes Wertpapiergeschäft renditehungriger Kunden darzustellen. Läuft, und das ist auch gut so. Banken sind halt doch zäher als man denkt.

Nutzen Sie Ihr Sommerfest…

Doch wer aufgrund einer eindrucksvollen Serie schöner Tage nun daran glaubt, der Sommer währt unendlich und es wird nie wieder regnen, gewittern oder gar stürmen, hat wahrscheinlich bereits einen Sonnenstich.

Mehr als sinnvoll erscheint, das selektiv gute – und dadurch möglicherweise etwas geöffnete Zeitfenster zu nutzen um weitere strategische und notwendige Stellhebel der Gesamtbank oder zumindest wichtiger Teilbereiche in Position zu bringen. – (Anmerkung: Natürlich könnnen Sie auch abwarten bis es wirklich dringend wird, aber dan wird´s halt stressig…)

Warum, warum … ?

  • Weil der Zinsüberschuss weiter unter Druck bleibt (Bestandsabläufe, Vorfälligkeiten)
  • Weil die aktuelle Zinskurve schneller als bisher erwartet abflachen könnte, z.B. in einem etwas restriktiveren EZB-Umfeld (Immerhin bewegt sich in 12 vom 19 Ländern der Eurozone die Inflationsrate über 2,00%).
  • Weil die Zinsen im Zuge (oder vielmehr im Vorfeld) eines erwarteten Konjunkturabschwungs schnell wieder sinken können
  • Weil die US-Zinskurve nahezu invers ist und damit rezessive Tendenzen anzeigt (natürlich ist dieses mal alles anders und es wird niemals mehr einen konjunkturellen Abschwung geben)
  • Weil die Gewinnerwartungen und Aktienmarktentwicklung mittlerweile eine außerordentlich reifen Konjunkturzyklus anzeigen
  • Weil die Risikovorsorge in Verbindung mit höherer Kreditvolumina und reifen Konjunkturzyklus eher nach oben tendieren wird
  • Weil das Abschmelzen der Eigengeschäftsbestände nicht nur den Zinsüberschuss, sondern auch Reservensituation, und damit die Anfälligkeit gegen steigende Zinsen negativ beeinflusst
  • Weil die positiven Einflüsse negativer Refinanzierungskosten („Assetklasse“ Refinanzierung) sich im Zuge von EZB-Maßnahmen weiter reduzieren (versuchen Sie mal Jahresgeld zu sehr günstigen Konditionen aufzunehmen)
  • Weil sich auch die Spreads im Kontext nachlassender EZB-Käufe nicht mehr auf den Lows bewegen
  • Weil im Zuge weiterer regulatorischer „Ideen“ die erfolgreiche Zinsbuchsteuerung erschwert wird und damit der ZÜB weiter unter Druck gerät
  • Weil Sie mit dem starken Einlagenwachstum (von kurzfristigen Anlagen/ Speed Money) nicht gerade Ihr Profit-Center stärken
  • Weil die Vorfälligkeitsentschädigungen und Sondertilgungen den ZÜB weiterhin belasten werden.
  • Weil die BGB §489-Kündiger erst noch vor uns liegen
  • Weil das Low-Volatility-Umfeld so nicht anhalten dürfte
  • Weil das starke Kreditwachstum (in Verbindung mit Margenrückgängen) die Bestandsmargen verwässern
  • Weil Ihnen die richten Tools in Ihrem Instrumentenkasten fehlen um das ALM zu steuern und die Ressourcen für NPP´s fehlen
  • Und weil Ihnen mittlerweile vielleicht die Ideen, die motivierten Mitarbeiter mit Erfahrung und Fachskills und damit die Schlagkraft und Umsetzungsgeschwindigkeit abhanden kommen.
  • Und weil es mit hoher Wahrscheinlichkeit noch viel mehr Gründe gibt sich auf die Zukunft vorzubereiten…

Gründe genug – und sicherlich fallen Ihn en noch zahlreiche weitere ein- um die richtigen Vorbereitungen zu treffen. Machen Sie im Privaten ja auch: Sonnenschutz, Geburtstag der Frau, Winterreifem, mit dem Rauchen aufhören, Sport ☺  … und vor dem aufsichtsrechtlichen Gespräch ziehen Sie sich ganz bestimmt die aktuellen Geschäfts- und Risikokennziffern rein. Irgendwie zukunftsbasiert.

Eis essen hilft temporär…

Da Sie heute schon wissen, dass das Morgen sagen wir anspruchsvoll bleibt haben Sie wie immer 3 Optionen:

1. Eis essen und Ignorieren (Totstellen)
2. Resignieren, Schuldige suchen oder gar Kündigen (Flucht)
3. Kontinuierlich und Dauerhaft Maßnahmen entwickeln (Angriff)

Die Eis-Option: Na ja gegen ein paar Eis ist nichts einzuwenden. Aber da dauerhaftes Eis essen zu Bauchschmerzen, Übergewicht, Zahnscherzen und wahrscheinlich mit zunehmender Dauer einen eher geringen Spassfaktor hat: Schwierig.

Resignation und Ablenkungsmanöver werden auf die Dauer ganz schön anstrengend. Immerhin könnte überall der Entlarver und Verfolger lauern. Entspannung ist anders.

Die Nutze-den-Sommer-Option: Angriff ist die beste Verteidigung. Sie sollen ja keinen Krieg beginnen, viel-mehr sollen Sie kontinuierlich, diszipliniert und verbindlich an der Zukunft arbeiten. Im übrigen führen ja auch kleinere Schritte zum Ziel.

Keine lauen Worte – um was geht´s konret?

  1. Nehmen Sie sich einen Tag Zeit und sortieren Sie Ihre betrieblichen Themen-stellungen von Aktiv bis Passiv, von Regulatorik bis Zinsüberschuss und von Risiko zur EK-Planung, Zusammenarbeit bis Risikokultur. Sie werden einiges finden, garantiert!
  2. Sie haben keine Zeit? Na, wenn Sie einen Herzinfarkt hätten, würden Sie sich die Zeit auch nehmen (müssen). Zweitens, Elon Musk baut gleich ein paar Unternehmen nebeneinander auf und sein Tag hat auch nur 24 Stunden.
  3. Haben Sie Ihre Themenstellungen, gehen wir ein wenig tiefer: Wo fühlen Sie sich sicher? Welche Themen schieben Sie eher mal weg? Bestehen fachliche Unklarheiten/ Lücken und bei welchen Themen erscheinen die Auswirkungsketten enorm und zu komplex. Hört sich anstrengend an, macht aber Spaß und bringt Sie in 7-Meilenstiefeln voran.
  4. Reflektieren Sie die Themenstellungen mit einer Person Ihres Vertrauens – es muss ja kein Kollege sein. Achten Sie darauf, dass Ihr Sparringspartner gut reflektieren, Sie fachlich (strategisch und mit Tiefgang) und auch in Themenstellungen wie Führung und Methodik weiterbringen kann.
  5. Nutzen Sie den Sparringspartner als Ihr Flügelmann und entwickeln Sie gemeinsam mit einen Masterplan um:

• fachliche Lücken zu schließen,
• einen besseren Überblick hinsichtlich der Wirkungsweisem in der integrierten Gesamtbanksteuerung zu erhalten
• Schnell Handlungsoptionen und Lösungsansätze in Sachen ALM- & Banksteuerung ableiten zu können
• Sicherer und souveräner auf Fragen der Aufsichtsgremien & Kollegen reagieren zu können
• Sie auf den neuesten Stand zu bringen
• Um in Ihre Weiterentwicklung zu investieren
• Um zu erfahren welche Themenstellungen und Lösungsansätze derzeit am Markt diskutiert werden
• Um Ihrer Rolle und Verantwortung als Mitglied der 1. Führungsebene gerecht werden
• Um Ihre Sorgen, Probleme und Herausforderungen den Laufpass zu geben
• Um Sie ein wenig aus der Komfort-Zone zu bewegen
• Um in angenehmer und Vertrauter Atmosphäre, in klimatisierten Räumen viel-leicht auch ein Himbeereis zu genießen.

Lust bekommen? Der Eisbecher ist bestellt. Einfach anrufen oder Kontaktformular ausfüllen. Wir organisieren ihr persönliches Sommerfest.
Sie wären nicht der Erste.

Herzliche Grüße Ihr Dennis Bach
Geschäftsführer der derivatexx GmbH

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