Fed-Erhöhung, Konjunkturrückgang, Renminbiabwertung, Börsenturbulenzen…China, China, China! Und nach dem chinesischen Kalender nun auch noch das Jahr des Affen! Als das Ganze nicht langsam genug wäre.
Der Affe löst am 08. Februar 2016 das kalendarische Schaf ab. Gemäß der Chinesen liebt der Affe mit seinem pfiffigen Charakter ja alle Herausforderungen die ihn zu immer erfindungsreicheren Strategien anspornen.
Zielsetzung ist, so die Legende. den Sieg stilvoll davonzutragen. Weiter möchte sich das Tier auch in schwierigen Situationen bewähren. Zwischenzeitliche Verluste wird er als Ansporn nutzen, um seine Ziele auf andere Weise zu erreichen. Erfindungsgeist steht im chinesischen Jahr des Affen deshalb an vorderster Stelle.
Quasi ein guter Jahresanfang für den chinesischen Affen, denn mit den Jahresanfangsturbulenzen an den Finanzmärkten dürften die Risikobudgets, Verlustlimite und die Motivation schon deutlich „angekratzt“ zu sein. Darüberhinaus gibt es im Treasury und Gesamtbank-Biz bekanntermaßen ohnehin genügend Herausforderungen.
Nachvollziehbar dürfte sein, dass man das mittlerweile populäre Kollektivgeheule bzw.-gejammer hinsichtlich der zahlreichem Herausforderungen um Nullzins- & Niedrigzinsniveau, eine weiter ausufernde Bankenregulatorik, komprimierte Credit-Spreads, Kostendruck und zuletzt das verändertes Kundenverhalten nicht mehr hören können.
Eins ist sicher: Durchhalten ist angesagt.
Im Klartext: Jammern hilft nicht! Hier hilft nur Ärmel hochkrempeln und durch. Aber wie?
Gibt es ein Vorgehensmodell oder gar ein Erfolgskonzept? Und wie machen es Andere?Ganz sicher: Lösungen gibt es immer und ganz bestimmt.
Raus aus der Komfortzone denken Sie mal quer.
Ein paar „Quer“-Gedanken – von Herausforderungen und Lösungsansätzen
Challenge I: Das Zinsergebnis ist unter Druck und wird sich wohl auch im gegebenen Niedrigzinsumfeld weiter reduzieren. Bestandsabläufe aus der Hochzinsphase belasten natürlich zusätzlich. Es besteht Handlungsbedarf:
Das regelmäßig angewandte Standardvorgehen nämlich das periodische Zinsergebnis mit Hilfe deutlicher Durationsverlängerungen zu stabilisieren dürfte im aktuellen Markt- und Regulationsumfeld eher schwerfallen. Zu niedrig ist das aktuelle Zinsniveau und zu eng sind die Creditspreads. So ist mit Laufzeiten bis zu 5 Jahren kein Blumentopf mehr zu gewinnen und auch lange Anleihen die eher an eine „Geldmarktverzinsung“ erinnern, erscheinen im Risiko/ Ertragskontext deutlich zu risikoreich. Schon mancher Manager hat lernen müssen, dass es den Lohn fürs Durchhalten und nicht für das Eingehen einer Positionierung gibt.
Idee: Helfen dürften Ihrem periodischen Zinsergebnis die Margen aus dem Kundenkreditgeschäft. Mit Kundenmargen zwischen 70 und 120 BP erzielen Sie im Kundengeschäft bereits soviel Ertrag (oder etwas mehr) wie bei einer 10jährige Long-Position mit voller Fristentransformation.
Wie wäre es also mit einem kleinen Sonderkreditprogramm auf Kasse oder Forwardbasis? Geht es um Prolongationen, dürften die Kunden ohnehin schnell zugreifen und Sie erhöhen ganz elegant Ihre Prolongationsquote. Im Gegenzug könnte das Treasury das aktuell weniger rentable Eigengeschäft und damit Adressausfall- und Marktpreisrisiken zurückfahren.
Quasi Stärkung des Geschäftsmodell zu Lasten des aktuell unattraktiven Eigengeschäft. Innovative Häuser kombinieren zinsvariables Kundengeschäft beispielsweise mit derivativen Instrumenten und stärken gleichzeitig das Provisionsgeschäft der Bank. Nicht sinnvoll? Fragen Sie mal andere….
Challenge II: Das Zinsergebnis stellt im aktuellen Marktumfeld bereits eine ziemliche Herausforderung dar? In zahlreichen Häusern dürfte das Zinsergebnis zur wirklichen Herausforderung werden, sobald die Zinskurven weiter abflachen oder gar invertieren. In diesem Falle implodiert Ihr Zinsergebnis regelrecht. Ihr Teilbetriebsergebnis höchstwahrscheinlich ebenfalls. Was dies bedeuten kann, wissen Sie selbst.
Idee: Noch sind die Zinskurven verhältnismäßig steil. Erfahrungsgemäß und -regelmäßig hier vorgestellt- verflachen sich im Zuge einer estriktiveren Notenbankpolitik auch die Zinskurven. Infolgedessen reduzieren sich auch die aktuell wichtigen (Fristen)Transformationsbeiträge massiv.
Schon einmal daran gedacht, sich die aktuell noch verhältnismäßig steilen Zinskurven einzuloggen? Quasi eine Sicherung der Transformationsbeiträge vorzunehmen?
Aufgrund der Nullzinsniveaus am vorderen Ende, bringt dies sogar noch Zinsertrag und Sie profitieren von einer Kurvenverflachung. There is no free lunch! Wirklich?
Challenge III: Möglicherweise befindet sich ihre Bafin-Kennziffer zum 200 BP-Zinsschock (Plusszenario) über der Meldegrenze von 20% des haftenden Eigenkapitals und Sie zählen zur prominenten Peergroup „Kreditinstitute mit erhöhtem Zinsänderungsrisiken“.
Solange Sie das über die Meldegrenze hinausgehende Zinsänderungsrisiko über die erweiterte Gesamtkennziffer mit freiem Risikokapital abdecken können, ist dies bekanntermaßen (noch) nicht unbedingt dramatisch. Doch die Zeiten werden schwieriger. Die Aufsicht schaut intensiver hin und Eigenkapital haben Sie definitiv nicht zu üppig.
Sie haben das „Gefühl“ der Bafin-Zinsschock limitiert Ihre Ertragschancen massiv?
Idee: Lösen Sie sich vom bloßen „Durationsgedanken“ und der ausschließlichen Möglichkeit Zinsergebnis über das Eingehen zusätzlicher Longpositionen zu generieren. Der BaFin-Stress bringt sie hier ohnehin schnell an die Grenzen. Der Einsatz von optionalen Instrumenten wie Swaptions und Caps bietet hier gute Möglichkeiten.
Optionen sind für Sie bisher Teufelszeug? Undurchschaubar? Suspekt? Hier empfehle ich:
„Auf zu neuern Ufern“, denn das asymmetrische Risikoprofil von Optionen bietet hier interessante und Bafin-schonende Handlungsalternativen zur Steuerung ihres (Gesamt)Zinsbuches. Gerade im aktuellen Marktumfeld locken hier zahlreiche Handlungsalternativen zur Steuerung und Zusatzerträge. Ein genauer Blick erscheint daher mehr als lohnenswert.
Challenge 4: Ihr Portfolio im Eigengeschäft hat sich im Zuge der Rendite- und Spreadkompression isoliert betrachtet hervorragend entwickelt. Obwohl es sich in ihren Portfolien mittlerweile weitgehend um Überpari-Investments handelt, bewegt sich ihre Wertpapierrisikovorsorge immer noch auf sehr niedrigem Niveau oder sogar im positiven Terrain. Ursächlich dafür dürften u.a. die aufgrund niedriger Renditen nicht angefallenen Einlösungsverluste (Pull-to-Par-Effekte) sein.
Nur irgendwann werden die Pull-to-Par-Effekte unweigerlich schlagend werden. Im Zuge eines Zinsanstieges sogar deutlich schneller. So lange Sie die Risikobudgets vorhalten (können) kein Problem.
Idee: Eine intensive Betrachtung Ihrer Bestände auf (ggf. auf Forwardbasis) empfiehlt sich. Wie verhalten sich die Einlösungseffekte im Kontext einer Zinsveränderung? Zur Absicherung bestehen diverse Möglichkeiten. Umwidmungen sind hier argumentativ oder aufgrund Verschiebungseffekten in der GuV meist unpopulär.
Aber haben Sie schon mal an den Einsatz von Termingeschäften (Terminkäufe/ Terminverkäufe) gedacht mit Hilfe derer Teile der Bestände beispielsweise mit einer 2jährigen Valuta auf Termin veräußert werden können? Vorteil ist, dass Sie bereits heute das Adressrisiko im Portfolio reduzieren, den Zinskupon aber weiter im Buch behalten. Sie vermeiden zwar nicht gesamten Einlösungsverlust aber zumindest einen Teil. Gut für das Zinsergebnis.
Challenge 5: Ihr Kundenkreditgeschäft brummt und Sie könnten deutlich mehr Kreditgeschäft absetzen. Leider fokussieren Ihre Kunden im aktuellen Niedrigzinsumfeld auf sehr lange Zinsbindungen und beispielsweise 15jähriges Darlehensgeschäft. In diesem Zusammenhang wird das unter Banken bestens bekannte ordentliche Kündigungsrecht gemäß § 489 BGB für Darlehen mit Laufzeiten über 10 Jahren schlagend. Wenngleich der (komplexen) Option aufgrund des Zinstiefs aktuell kein allzu hoher Wert beigemessen wird – lohnt sich das Nachdanken und ein wenig Hirnschmalz zu investieren.
Denn, neben der mit schöner Regelmäßigkeit diskutierten Risikoreduzierung hat Gesamtbanksteuerung und Treasury-Management ja auch etwas mit Risikobewirtschaftung und Ausnutzung von Ertragschancen zu tun. Immerhin ist ja der Zins von Heute das (verlustabsorbierende) Eigenkapital von morgen.
Idee: Über leicht veränderte Produktausgestaltungen im (Firmen)Kundengeschäft und eine angepasste Absicherungsstrategie -Stichwort Swaptions- im Treasury – ergeben sich im aktuellen Umfeld interessante Ertragschancen zur Nutzung des aktuellen Umfelds. Seien Sie gespannt.
Challenge 6: Ihr Zinsergebnis ist unter Druck, Ihr Risikobudget zu klein, die Regulationsanforderungen schon lange nicht mehr zu Überblicken und das Topmangement ohnehin ziemlich nervös.
Natürlich haben Sie Ideen wie Sie einzelnen Problemen und Herausforderungen begegnen wollen. Aber die Vielzahl der Themenstellungen macht Ihnen oder ihrem Personalkörper –schon allein aufgrund der Quantität- das Leben schwer.
Und spätestens im Rahmen der Bearbeitung der Themenkomplexe unter integrierter Sichtweise – die Wirkungsketten auf Gesamtbankebene stets im Blick – wird’s schwierig und komplex.
Zu viele Stakeholder verfolgen Eigeninteressen, möglicherweise sind Mitarbeiter überlastet, und die Motivation sinkt rapide. Wie sollen in einem solchen Umfeld Lösungsmöglichkeiten entwickelt, Entscheidungen adressatengerecht vorbereitet und dazu noch zeitnah entschieden und umgesetzt werden?
Idee: Systematik und Erfahrungsschatz wirken hier Wunder. Sie oder Ihre Mitarbeiter besuchen eines unserer bilateralen FachCoachings zum Thema Treasury, Gesamtbanksteuerung und Kapitalmarkt. Hier kümmern wir uns ausschließlich um SIE.
Nur Sie und Ihr Coach arbeiten an IHREN Themen, IHRER Entwicklung und LÖSUNGEN die Sie voranbringen.
Nach dem Motto Working, Learning, Training erfolgt nach der Abfrage Ihrer präferierten Interessens- und Schwerpunktthemen die Entwicklung ihres hochindividuellen FachCoaching.
Natürlich unter Berücksichtigung Ihres Vorwissens. Mittels des für Sie entwickelten Konzeptes erfolgt dann im Präsenztermin die Bearbeitung und das Training Ihrer Themenstellungen in einer Art „Trainingslager“.
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Quellverweis: eRecht24